Repression in Russland
Eine Gesellschaft verstummt


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Eines Tages hatte Filipp keine Lust mehr auf Schuluniform. Keine Lust auf die dunkle Hose und das dunkle Jackett über dem weißen Hemd, die ihm seine Schule, tief im Osten Russlands, an der kasachischen Grenze fast, vorgibt. Hier weht der Steppenwind so stark, dass Filipp seine dunklen Locken stets aus dem Gesicht nehmen muss. Die Schule, das ist vor allem Gehorsam: montags Fahnenappell und die sogenannten »Gespräche über Wichtiges«, das Fach, das Russland erst nach seinem Überfall auf die Ukraine eingeführt hat. Die Kinder – auch Erstklässler bereits – sollen hier lernen, dass es nichts Schöneres gebe, als fürs Vaterland zu sterben. Im vorgegebenen Geschichtsbuch steht, dass die Ukraine ein Nazi-Staat sei, und dass es an ihnen allen liege, ihr Land zu verteidigen, Patriot zu sein eben, bereit, in den Tod zu ziehen. Im S
Inna Hartwich, 1980 in der Sowjetunion geboren, emigrierte 1992 nach Deutschland. Sie arbeitete in Moskau, Peking und Berlin; 2018 kehrte sie als Korrespondentin nach Moskau zurück. 2023 erschien ihr Buch »Friedas Enkel: Meine Familie und das Erbe der Gewalt in Russland« (Frankfurter Allgemeine Buch)
